Ziele, Historie, Satzung
Ziele
Die Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) e.V.
- ist die Fachvertretung der Epidemiologinnen und Epidemiologen in Deutschland
- fördert als wissenschaftliche Fachgesellschaft die Epidemiologie in Forschung, Lehre und Praxis
- verpflichtet sich und ihre Mitglieder, für Qualität, Freiheit und Wahrhaftigkeit in der Wissenschaft einzutreten.
Epidemiologie beschäftigt sich mit Risikofaktoren, Häufigkeit, Verteilung, Ursachen und Folgen von Erkrankungen in der Bevölkerung. Sie adressiert sowohl lokale als auch globale Gesundheitsprobleme. Als Forschungsdisziplin hat die Epidemiologie unmittelbare Gesellschaftsrelevanz. Die Epidemiologie ist eine sehr interdisziplinäre Wissenschaft: Sie arbeitet eng mit anderen Wissenschaftsbereichen zusammen und trägt wesentlich dazu bei, die Gesundheit in der Bevölkerung zu erhalten und weiter zu verbessern.
Historie
Die Geschichte einer eigenständigen epidemiologischen Fachgesellschaft in Deutschland beginnt mit einem Workshop "Epidemiologie" in Bremen im Jahr 1992. Dies führte 1993 zur Gründung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie (DAE). Die DAE stand zunächst unter der Trägerschaft der drei Fachgesellschaften
- Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS),
- Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) und
- Internationale Biometrische Gesellschaft, Deutsche Region (IBS-DR).
Der konzentrierte Input der epidemiologischen Kompetenz dieser drei Gesellschaften erwies sich von Beginn an als förderlich für die Entwicklung des Faches. In Jahrestagungen konnten weitere Epidemiologie-interessierte Kreise einbezogen werden. Eine rasche Entwicklung der Mitgliederzahlen der DAE wie auch der zunehmenden Etablierung eigener Inhalte führte ab Ende der 90er Jahre zur Diskussion, aus der unselbstständigen Arbeitsgemeinschaft eine unabhängige wissenschaftliche Fachgesellschaft entstehen zu lassen. Dieser Prozess zog sich über mehrere Jahre hin, 2004 fand dann unter den Mitgliedern der DAE eine Urabstimmung statt, bei der ca. 2/3 für die Gründung einer neuen Fachgesellschaft votierten.
2005 erfolgte schließlich die Gründung der DGEpi als „eingetragener Verein / e.V.“ und ihre Eintragung in das Vereinsregister Hannover; Hannover ist auch Sitz der Geschäftsstelle, angeschlossen an das Inst. für Epidemiologie, Biometrie und Informationsverarbeitung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Prof. Kreienbrock). Den ersten Vorstand der DGEpi bildeten: Prof. Dr. Heiko Becher, Heidelberg und Prof. Dr. Hans-Werner Hense, Münster (als Vorsitzender bzw. stv. Vorsitzender), Prof. Dr. Torsten Schäfer, Lübeck (als Schatzmeister) sowie Dr. Karen Steindorf, Heidelberg und Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, Greifswald.
Seitdem hat die Mitgliederzahl kontinuierlich zugenommen und liegt aktuell (April 2019) bei ca. 800 Mitgliedern. Zugenommen hat auch Bandbreite der Themen der DGEpi, abzulesen an der Anzahl der Arbeitsgruppen von derzeit bereits 18. Nach 11 DAE-Jahrestagungen folgten ab 2006 inzwischen jährliche DGEpi-Jahrestagungen, mehrfach auch in Kooperation mit anderen Fachgesellschaften, und mit stetig zunehmender Resonanz. Daneben fanden und finden eine Vielzahl von Workshops und Fortbildungsangeboten der einzelnen Arbeitsgruppen statt.
Gesundheitspolitik und internationale Einbindung
Über ihre wissenschaftlichen Aktivitäten hinaus wird die DGEpi mehr und mehr auch in der Public-Health-Forschung und in der Gesundheitspolitik in Deutschland erkennbar, etwa durch ihre Kommentierungen zum Nichtraucherschutz, zu Screeningmaßnahmen oder Impfungen und zur gesundheitlichen Gefährdung von Luftschadstoffen.
Die DGEpi freut sich, als lebendige und produktive Fachgesellschaft die Entwicklung der Epidemiologie und der Gesundheitspolitik in Deutschland mit prägen zu können.
Die DGEpi ist assoziiert mit der European Epidemiology Federation (EEF), welche die europäischen epidemiologischen Gesellschaften innerhalb der International Epidemiological Association (IEA) repräsentiert. Einige Mitglieder der DGEpi sind darüber hinaus auch Mitglieder anderer internationaler epidemiologischer Fachgesellschaften wie etwa der Society for Epidemiologic Research (SER). Von der DGEpi ist Prof. Dr. Eva Grill, München als Kontaktperson zu den internationalen Gesellschaften, insbesondere zur EEF, beauftragt.
Satzung
Die erste Fassung der DGEpi-Satzung stammt vom 08.11.2004 und wurde bisher geändert am 03.06.2005, am 26.09.2008, am 06.03.2009, am 29.04.2012 und am 14.03.2019.